Samstag, 26. September 2009, Titelseite des gedruckten Auto-Anzeigers, früher Tages-Anzeiger: eine Karrikatur von Felix Schaad. Barack Obama am Billardtisch – die aktuellen Probleme Abrüstung, Klima, Wirtschaft, Nahost, Gesundheitsreform, Irak, Afghanistan als riesenhafte Billardkugeln auf dem Tisch, diese Dinger können sicher nicht eingelocht werden. Dahinter eine Reihe von Zuschauern – mit der Sprechblase „Er muss es schaffen – er hats versprochen„. Yes We Can, das ist Obamas Slogan.
Barack Obama sagt: „Yes We Can“ – er sagt nicht „Yes I Can“ – und er meint auch nicht den Pluralis majestatis von WürdenträgerInnen. Dieses „We“ ist auch nicht das „alle“ von Pendenzenlisten – genau gleichbedeutend mit „niemand“.
„Kühnheit der Hoffnung – für Frieden, Klimaschutz, Versöhnlichkeit“ hat Hans Küng lange vor der Wahl auch über Barack Obama geschrieben – dieses „We“, dieses „Wir“ ist eben auch ein Ausdruck jener kühnen Hoffnung. Nicht ein noch so charismatischer amerikanischer Präsident bringt die Lösung all dieser Probleme von alleine fertig, so quasi als politischer Harry Potter, sondern nur das gemeinsame Vorangehen aller Beteiligten, nach dem klassischen Motto „Global denken, lokal handeln“. Ohne nach dem eigenen Vorteil zu fragen, ohne zu erwarten, dass andere auch den ersten Schritt tun, braucht es von vielen Menschen ein starkes Engagement zugunsten der Allgemeinheit – Handeln kann nicht der amerikanische Präsident, handeln müssen Menschen! Egal ob Einzelpersonen, eine Genossenschaft oder die Verantwortlichen eines Staates. Über dieses „We“ nimmt sich auch Barack Obama in die Pflicht – wenn man ihn denn handeln lässt!