Alkohol und Klimawandel – die Gemeinsamkeiten

Derzeit läuft beim Bundesamt für Gesundheit eine Vernehmlassung zu Massnahmen zur Verminderung des Alkoholmissbrauchs, siehe dazu beispielsweise ein Artikel aus dem Tages-Anzeiger vom 21. Januar 2008. Besonders vehement lassen sich die Hersteller von alkoholhaltigen Produkten (und deren Interessenvertreterinnen zum Beispiel bei der SVP) vernehmen – in erster Linie aus handfesten ökonomischen Eigeninteressen: sinken die Alkohlabsatz-Zahlen zum Beispiel der Brauereien, der Weinproduzenten, der Spirituosen-Fabrikanten, was im Interesse der Volksgesundheit und des Jugendschutzes ist, so hat dies direkte Auswirkungen auf die finanzielle Ertragslage dieser Unternehmen. Die Alkohol-Branche will somit nur teilweise wirksame Massnahmen zulassen, um weiterhin auf Kosten der Volksgesundheit und des Jugendschutzes fette Gewinne einfahren zu können!

Ganz ähnlich geht es bei den Massnahmen gegen den Klimawandel zu und her. Letztlich ist auch die aktuelle Situation auf einen Missbrauch zurückzuführen, auf den übermässigen Verbrauch von fossilen Energieträgern nämlich. Nach der Phase der vollmundigen Ankündigung von Klimaschutzmassnahmen kommt jetzt die Rückwärtsbewegung. Immer neue Wirtschaftskreise entdecken, wie gross ihre Abhängigkeit von diesen fossilen Energieträgern ist, und befürchten (durchaus zutreffend), dass Massnahmen gegen den Klimawandel Auswirkungen auf ihre bisherigen Produktionsweisen und Produkte haben.

Autos wie SUVs (Säuft Uebermässig Viel), so quasi die Symbole des übermässigen Ausstosses der Treibhausgase, haben in einer CO2-verminderten Wirtschaft kaum mehr Platz. Ebenso geht es Produktionsverfahren, die zwar schon uralt sind, aber sich durch eine besonders hohe Umweltbelastung auszeichnen. Solche Verfahren müssen verschwinden – oder ihre Produkte werden wegen der ökonomischen Instrumente derart teuer, dass ökologischere Alternativen berechtigterweise zu höheren Marktanteilen kommen.

Diese Liste liesse sich beliebig fortsetzen – übergrosse Wohnungen, Autorennen, Flugreisen, und so weiter und so fort.

Der übermässige Ausstoss von Treibhausgasen geht bereits heute zu Lasten der gesamten Weltbevölkerung, geht zu Lasten zukünftiger Generationen. Wer sich gegen wirksame Klimaschutzmassnahmen wehrt, auch wenn diese Auswirkungen auf bestens bekannte Produkte und liebgewordene Gewohnheiten hat, will zulasten der Allgemeinheit heute und in Zukunft ungerechtfertigterweise profitieren.
Der von den Menschen gemachte Klimawandel kann nur verhindert respektive eingeschränkt werden, wenn sich die Menschen wandeln, zum Beispiel bezüglich ihrer Ansprüche!

Aus 2kwblog.umweltnetz.ch