Einkaufszentren sind – bis auf wenige Ausnahmen in Innenstädten und in Bahnhofsnähe – zuerst Parkplatzzentren, egal ob auf der grünen Wiese oder in den Aussen- und Agglo-Quartieren. Doch auch bei Einkaufszentren müssen die umweltrechtlichen Vorgaben eingehalten werden, es darf keine historisch begündeten Bestandesgarantien geben. Auch „Alt“-Einkaufszentren müssen ihren Beitrag zur Verminderung der übermässigen Luftschadstoffbelastungen und des übermässigen Ausstosses von Treibhausgasen leisten – einmal mehr bestätigt durch einen Entscheid des Zürcher Verwaltungsgerichtes, dank eines Rekurses des VCS Zürich! Aufhorchen lässt allerdings die Reaktion der Verantwortlichen der betroffenen Stadt Wetzikon: Verkehrspolitik über eine Beschränkung der Parkplätze sei falsch.
Autos sind Stehzeuge. Das durchschnittliche Auto in der Schweiz ist pro Jahr 12’000 km unterwegs. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit vom 50 km/h entspricht dies einer durchschnittlichen täglichen Unterwegszeit von etwa 40 Minuten – rund 4 % der Wachzeit der FahrerIn. Nicht nur Strassen bewirken (nachweislich) Verkehr, sondern eben auch Parkplätze, denn Autos sind unterwegs von Parkplatz zu Parkplatz. Selbst für den Wocheneinkauf ist das Auto nicht nötig, für übrige Freizeitaktivitäten erst recht nicht! Einmal mehr betrifft ein solches Projekt die Migros – ausgerechnet jenes Unternehmen, das auf Plakaten die Klimaschutzbemühungen hervorstreicht, ausgerechnet jene Firma, die einen alltagstauglichen Veloanhänger auch für den Einkauf propagiert.
Zwischen 1990 und 2005 sind die Treibhausgase auch in der Schweiz weiter angestiegen – die Verkehrsemissionen sind in dieser Zeit um 20% angestiegen! Mit anderen Worten: Es ist endlich Zeit, dass auch in Städten wie Wetzikon akzeptiert wird: Parkplatzpolitik ist Verkehrspolitik!