Ich habe unter anderem in meinem Beitrag Sind Solaranlagen unschön? angemerkt, dass sich gerade auch (denkmalgeschützte) Kirchendächer ideal als Solardächer eignen, einerseits wegen der Grösse und Ausrichtung, andererseits wegen des Schöpfungsbewahrungsauftrages der Kirchen. Am Beispiel der offenen Elisabethenkirche in Basel ist dieses Thema bereits zumindest Medienthema. Dieses Beispiel regt geradezu zu einer speziellen Form der Volksbefragung ein.
Der Basler Denkmalpfleger Daniel Schneller begründet das geradezu kategorische denkmalpflegersiche Nein zu einer Solaranlage mit fadenscheinigen Denkmalpflegeargumenten unter anderem damit, dass es noch neunzig Prozent bebaute Flächen gebe, auf denen Solaranlagen ohne denkmalpflegerisches Veto installiert werden könnten. Diese Argumentation ist ausgesprochen dumm und absolut unbrauchbar. Und zwar aus zwei Gründen: Erstens ist es weder möglich noch sinnvoll, sämtliche Dächer aufs Mal mit Solaranlagen auszurüsten (idealerweise werden nämlich Solaranlagen mit anderen baulichen Massnahmen an Gebäuden kombiniert). Zweitens wird damit suggeriert, dass Solaranlagen auf Denkmälern möglich wären, wenn das Potential auf den nicht denkmalpflegerisch gesperrten Flächen realisiert ist, was aber nicht zutrifft.
Da bietet sich eine Volksbefragung, sogar eine doppelte Befragung an: die Solaranlage auf der Elisabethenkirche ist noch nicht finanziert, die erste Befragung besteht darin, diese Mittel möglichst rasch zusammenzubringen. Die Denkmalpflege organisiert eine zweite Befragung: sie sucht Dächer, auf denen in den nächsten zwanzig Jahren nachweislich keine Solaranlagen vorgesehen waren und beschafft die Mittel, die erforderlich sind, um auf diesen Dächern die doppelte Solarstrommenge bereitzustellen, die bei der Elisabethenkirche produziert werden könnte (doppelte Menge darum, weil einerseits die Kompensation der vorgesehenen Elisabethenkirche-Solarstrommenge erforderlich ist, das Solarenergiepotential auf den Kompensations-Dächern aber auch für den Bedarf dieser Gebäude genutzt werden muss).
„Gewonnen“ hat diese Volksbefragung, wer die erforderlichen Mittel zuerst zusammen hat!