… es. Punkt. Daran ist mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu rütteln. Nun gibt es eine eher kleine Zahl von Menschen, die diesen Sachverhalt in Frage stellen, aus welchen Gründen, mit welcher Motivation auch immer. Weil spätestens seit der Aufklärung und Galileo Galilei – unabhängig von der Faktenlage – von der Mehrheitsposition abweichende Aussagen übermässige Beachtung finden, ist es trotz allem notwendig, sich hin und wieder sogar mit Absurdpositionen zu beschäftigen. Auch darum, weil dies dazu beitragen kann, Lösungen zu finden, statt an den Problemen hängen zu bleiben.
Lokales und globales Klima ändern sich, unabhängig von den Mensch gemachten Einflüssen, dies seit Milliarden von Jahren. Der Homo sapiens hat in den letzten etwa 200’000 Jahren die Landmassen des Planeten Erde besiedelt, nahezu in fast allen Klimazonen. Die dazu erforderliche Anpassungsfähigkeit ist ein wichtiger Erfolgsfaktor des Homo sapiens. Unbestritten ist, dass das global anzutreffende Wesen Homo sapiens erhebliche Auswirkungen auf die Lebensräume auf diesem Planeten hat. Die teilweise erheblichen Veränderung von Flora und Fauna werden – ebenfalls als Mehrheitsmeinung – auf menschlichen Einfluss zurückgeführt.
Es ist davon auszugehen, dass der Home sapiens auch den Mensch gemachten Klimawandel überstehen wird. Alle jene, die die (hoch wahrscheinlichen) Thesen vom Mensch gemachten Klimawandel als zutreffend erachten, raten trotzdem aus mehreren Gründen zu Klimaschutz- und Klimawandelfolgenanpassungs-Massnahmen.
Erstens zeigt sich aus der Geschichte, dass Klimaveränderungen – etwa die «Kleine Eiszeit» – zu erheblichen Auswirkungen geführt hat; für Europa etwa werden der Dreissigjährige Krieg oder die Französische Revolution mit dieser kleinen Eiszeit in Verbindung gebracht. Die gesellschaftlichen Auswirkungen waren massiv, unter anderem mit viel menschlichem Leid verbunden (auch wenn etwa einzelne Auswirkungen der Französischen Revolution uneingeschränkt positiv zu werten sind). Der aktuell diskutierte Mensch gemachte Klimawandel dürfte zu erheblich schnelleren Klimaveränderungen führen als zu Zeiten der Kleinen Eiszeit – es wird befürchtet, dass derart schnelle Klimaveränderungen die Anpassungsfähigkeit des Homo sapiens überfordern. Die Folgen einer solchen Überforderung sind, wie die Geschichte zeigt, grauenhaft: Kriege, viele Tote, massive Zerstörungen der Lebensräume, und so fort. Auch wenn die bisherige Geschichte der Menschheit gezeigt hat, dass die Menschheit aus der Geschichte nichts lernt: Die sehr begründeten Thesen zum Mensch gemachten Klimawandel laden dazu ein, im Sinne der Vorsorge Klimaschutzmassnahmen umzusetzen und darüber hinaus geeignete Klimawandelfolgenanpassungs-Massnahmen zu realisieren.
Klimaschutz bedeutet, den derzeit übermässigen Verbrauch an fossilen Brenn- und Treibstoffen massiv zu vermindern. Auch wenn die Nutzung von Heizöl, Diesel, Benzin, Erdgas, Kohle, … derzeit als normal, nützlich und notwendig erscheint, gibt es eine Vielzahl von attraktiven Möglichkeiten, sehr vieles von dem, was Menschen unter Einsatz von Energien tun, besser und nachhaltiger anders zu tun! Suffizienz, Effizienz und Konsistenz als handlungsleitende Prinzipen der Nachhaltigkeit sind bestens bekannt – Wollen, Können, Tun ist angesagt. Im Übrigen: Die Nutzung der Atomenergie gehört nicht dazu.
Nahezu sämtliche Anpassungsschritte, die die handlungsleitenden Prinzipien Suffizienz, Effizienz und Konsistenz einbeziehen, bieten gegenüber fossilen und nuklearen Ansätzen eine Vielzahl von Zusatznutzen, die erheblich zu einer Steigerung der Lebensqualität beitragen. Sogar die üblichen kurzsichtigen betriebswirtschaftlichen «Killer»-Argumente können in einer Gesamtsicht nicht als Gegenargumente für Klimaschutz- und Klimawandelfolgenanpassungs-Massnahmen herangezogen werden – auch wenn dies insbesondere Steuerfuss-fixierte PolitikerInnen zu häufig tun.
Das heisst: Selbst für jene, die den Thesen des Mensch gemachten Klimawandels ablehnend begegnen, gibt es keine Gründe, gegen eine nachhaltige Entwicklung anzutreten.
Der Vollständigkeit halber: Gegen die Nutzung endlicher fossiler und nuklearer Ressourcen gibt es auch ohne Hinweis auf den Mensch gemachten Klimawandel eine Vielzahl von Begründungen. Tanker- und Bohrplattform-Unfälle, Fukushima- und Tschernobyl-Gau gehören nur zu den vordergründigsten davon.