Der Betrieb von Atomkraftwerken ist rechtlich und politisch nicht zulässig

Die Plattform infosperber.ch hat am 18. Oktober 2016 in Erinnerung gerufen, dass Atomkraftwerke in der Schweiz gar nicht betrieben werden können – weil die sichere Entsorgung und Endlagerung der aus den Atomkraftwerken stammenden radioaktiven Abfälle nicht gewährleistet ist. Diese Anforderung wurde 1986 formuliert – infosperber.ch hält fest, dass « … wir von einer «dauernden, sicheren Entsorgung (sic!) und Endlagerung» noch fast gleich weit entfernt sind wie vor dreissig Jahren» – und eine solche Lösung wird jetzt frühestens für 2060 in Aussicht gestellt. Somit müsste eigentlich am 27. November 2016 gar nicht mehr über die Initiative für einen geordneten Atomausstieg abgestimmt werden.

Der Umgang mit dem Atommüll ist ein offensichtlicher Beleg für die Nicht-Nachhaltigkeit der Atomenergie. Durch das chronische Hinausschieben der dauerhaften Endlagerung wird nur schon die technische Lösung kommenden Generationen aufgebürdet, mit der klaren Vorgabe, dass diese Sicherheit während voraussichtlich einer Million Jahren sichergestellt werden muss. Zum Vergleich: Der Mensch, der das Anthropozän prägt, ist seit etwa 160’000 Jahren auf dem Planeten Erde heimisch. Und ein weiterer Vergleich: Egal ob Tunnel oder Sondermülldeponie, nichts deutet darauf hin, dass die Menschheit das Wissen hat, wie vom Menschen geschaffene Werke während einer Million Jahren sicher betrieben werden können.

Bereits vor einer Generation wurden der Umgang mit dem Atommüll mit dem Betrieb von Kernkraftwerken verknüpft – aus Opportunität wurde es damals verpasst, die Konsequenzen aus der offensichtlichen Unmöglichkeit einer solchen dauerhaften und sicheren Endlagerung zu ziehen. Die NAGRA hat zwar einiges an Kenntnissen zum geologischen Untergrund erarbeitet, damit aber auch die Erkenntnis, dass es keinen Weg gibt, den Atommüll während einer Million Jahren sicher zu lagern. Das Hütekonzept, zwar auch kein nachhaltiger Ansatz, müsste nochmals aktualisiert werden.

Auch der Ausstieg aus der Atomenergie ändert nichts daran, dass der dauerhafte sichere Umgang mit dem bereits vorhandenen Atommüll noch zu klären ist. Mit jedem vermiedenen Betriebstag fällt weniger Atommüll an, was die unlösbare Aufgabe zwar nicht einfacher macht, aber etwas kleiner.

Nicht nachhaltig hat eine konkrete Auswirkung: Wer Atomstrom nutzt, zahlt nicht die wahren Kosten – der Atomstrompreis lügt! Um diese Marktverföäschung zu beheben, braucht es derzeit Förderbeiträge für erneuerbare Energien.

Für eine atom- und fossilfreie Stromversorgung: JA am 27. November 2016 zur Volksinitiative «Für den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie (Atomausstiegsinitiative)»!