Einige Zahlen zum Brand des Oeltanklagers in Hemel Hempstead!

Das vereinigte Königreich (Grossbritannien) brauchte 2003 rund 63 Millionen Tonnen Rohöläquivalent – das sind rund 80 Milliarden oder 80’000 Millionen Liter Erdölprodukte.

Die maximale Kapazität des am 11. Dezember 2005 zum Teil explodierten Buncefield Terminals von Total und Texaco in Hemel Hempstead beträgt nach Medienberichten etwa 273 Millionen Liter.

Diese maximale Speicherkapazität wird im vereinigten Königreich im Mittel während etwa 1 1/4 Tagen verbraucht. Zur Zeit der Explosion waren beispielsweise 16 Millionen Liter Benzin, Diesel und Flugbenzin eingelagert – dies entspricht dem durchschnittlichen Normal-Verbrauch Grossbritanniens während einiger weniger Stunden.

Zum Vergleich einige Zahlen aus der Schweiz

Das grösste Tanklager in der Schweiz (Melligen) umfasst 25 Tanks mit Speichervolumen zwischen 1527 und 38’124 Kubikmetern. Dies ergibt ein Totalvolumen von 750’000 Kubikmetern, entsprechend 750 Millionen Liter.

Die Tankanlagen Rümlang (in Flughafennähe) haben ein Speichervolumen von 413’000 Kubikmeter respektive 413 Millionen Liter. 14 der 25 Tanks (mit Volumen zwischen 10’000 und 13’000 Kubikmeter) werden für Flugpetrol verwendet, die übrigen 11 für Benzine, Heiz- und Dieselöl.

Die Schweiz braucht pro Jahr (2004) rund 12 Millionen Tonnen Erdölprodukte, entsprechend etwa 15 Milliarden Liter – davon etwa 8 Milliarden Liter Treibstoffe (Benzin und Diesel).

Die Tankanlagen in Rümlang haben somit eine Speicherkapazität von rund 10 Tagen des durchschnittlichen täglichen Oelverbrauchs in der Schweiz – im grössten Tanklager hat der Schweizer Erdöl-Verbrauch von fast 19 Tagen Platz!

Fazit:

  • Leider lässt sich mit zusätzlichen Sicherheitsanstrengungen nur die Auftretenswahrscheinlichkeit solcher Unglücksfälle vermindern, solange die Weltökonomie in heutigen Umfang von Erdöl als Energiequelle abhängig ist. Zum Glück sind nur wenige Verletzte zu vermelden. – Im Vergleich zu den relativ häufigen Unglücksfällen auf den Meeren, auf den Strassen und auch auf den Schienen scheinen Tanklager relativ sicher.
  • Sowohl Grossbritannien wie die Schweiz verbrauchen im „Normal-Betrieb“ riesige Erdölmengen – die zusätzliche Treibhausgasbelastung aus der in Hemel Hampstead verbrannten Oelmenge ist unbedeutend im Vergleich zum normalen „Wahnsinnsverbrauch“!
  • Ob die schwarzen Rauchwolken von Unglücksort Umwelt und Mensch mehr belasten als der normale alltägliche Wahnsinns-Verbrauch, wird zu prüfen sein. Ebenso, wie es mit den übrigen Verbrennungsprodukten und den Löschmitteln aussieht.
  • Solche Unglücksfälle verlangen zwingend, dass neben zusätzlichen Sicherheitsanstrengungen im Umgang mit diesen Stoffen alles unternommen wird, um den Verbrauch deutlich zu vermindern, also weniger Autofahren, weniger Fliegen, weniger Heizenergie!

Quellen: diverse Internet-Seiten und Medienartikel