Trotz (leider) ständig zunehmender Nachfrage nach Flugverkehrsleistungen gehören Konkurse und Groundings zu den Realitäten der Flugverkehrsbranche. Trotz fast religiöser Verehrung der Finanzwirtschaft stehen die Exzesse dieses Zweiges der nicht realen Wirtschaft am Ausgangspunkt der globalen Finanzkrise ab Herbst 2008. Obwohl auch der Strassenverkehr (leider) noch dauernd zunimmt, stehen Mitte November 2008 diverse Automobilhersteller vor dem ökonomischen Kollaps. Sind diese Gleichzeitigkeiten Zufall? Oder kommen dabei Zusammenhänge zum Ausdruck?
Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei um sehr enge Zusammenhänge. Ein erster Hinweis: ethisch orientierte Fonds verzichten auf Investments in all diesen Bereichen, schlicht darum, weil diese Unternehmen per Definition in nicht nachhaltigen Bereichen tätig sind.
Flugverkehr, Finanzwirtschaft und Automobilbranche funktionieren aufgrund der Illusion, dass der übermässige Konsum von beschränkten Ressourcen ohne Folgen auf Mensch und Umwelt möglich ist, funktionieren also dank Illusionsblasen.
Auch Staaten haben diese Illusionsblase aufrecht erhalten, halten sie immer noch aufrecht. So etwa in einer Medienmitteilung der Schweizerischen Eidgenossenschaft vom 20. November 2008 zur Strassenrechnung 2006: Einnahmen von 8 Milliarden Franken bei 7 Milliarden Franken Ausgaben. In einem zusätzlichen Absatz steht das dicke Ende: In der Strassenrechnung werden die externen Kosten im Umfang von 8,1 Milliarden Franken nicht berücksichtigt. In der „kleinen“ Schweiz zahlt die Allgemeinheit also 7.1 Milliarden Franken an ungedeckten Kosten (mehr dazu), damit die Automobilindustrie ihre auf Illusionen bauenden ressourcenverschleudernden Produkte weiterhin auf den Markt bringen kann!
Diese drei illusionären Branchen der realen und nicht-realen Wirtschaft bieten Erwerb für eine grosse Zahl von Menschen. Es ist allerdings durch nichts zu rechtfertigen, zur Erhaltung dieser Arbeitsplätze massivste staatliche Subventionen auszuschütten. Ein Umbau der Gesellschaft Richtung nachhaltige Wirtschaftsweise kann die Erwerbsarbeit für sehr viele dieser Menschen sicherstellen; da ein immer kleinerer Anteil der Menschheit in der Lage ist, Erwerbsarbeit zu leisten, ist es dringlich, die Existenzsicherung so rasch als möglich nicht mehr durch Erwerbsarbeit sondern durch ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle zu gewährleisten, siehe dazu auch die Ueberlegung zur Unangemessenheit staatlicher Zuschüsse an die Finanzwirtschaft!