Der Bundesrat hat am 2. März 2012 Ziele verabschiedet für die Anpassung an den Klimawandel. Einerseits ist dies ein resignatives Zeichen: einmal mehr zeigen sich die Auswirkungen des Climate-Criminals-Nicht-Handels. Andererseits ist mit dieser schwierigen bundesrätlichen Botschaft ein Hoffnungszeichen verbunden: möglicherweise bewirkt die mit dieser Bundesrats-Botschaft verbundene Auflistung der vielen Bereiche, die vom Klimawandel betroffen sind, doch noch eine erhöhte Bereitschaft für echten Klimaschutz.
Auf umweltschutz.ch habe ich bereits mehrfach auf das Spannungsfeld von Klimaschutz und Klimawandelfolgenanpassung hingewiesen. Sir Nicolas Stern beispielsweise hat aufgezeigt, dass Klimaschutz fünf mal weniger kostet als Klimawandelfolgenanpassung. Nur: wegen des zynisches BIP finden nicht nur Climate Criminals wenn schon Klimawandelfolgenanpassung besser, weil sie mehr zum BIP beitragen!
Der deutsche Ökonomieprofessor Hans-Werner Sinn vertritt zudem die These, dass es vorteilhafter sei, in die Klimawandelfolgenanpassung zu investieren. Denn: von den (billigeren) Klimaschutzmassnahmen profitieren nicht nur die InvestorInnen, sondern „die ganze Welt“, von den (teureren) Klimawandelfolgenanpassungs-Massnahmen profitieren in erster Linie die InvestorInnen. Zum Glück hat (bis jetzt) Herr Sinn keinen Nobelpreis erhalten – dafür aber Elinor Ostrom, die genau das Gegenteil vorschlägt: das Weltklima als Allmende, als Gemeinschaftsgut, zu dem ALLE Sorge tragen zu haben!
In Zukunft wird sich der Bund nicht nur für eine Verminderung des Treibhausgasausstosses, sondern vermehrt auch für Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel engagieren. beginnt die Medienmitteilung des Bundesrates – auch dies eigentlich eine klare Botschaft an die Climate Criminals: der Bundesrat zweifelt nicht am Mensch gemachten Klimawandel – und er ist bereit, auch die teureren Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in Erwägung zu ziehen. Dies bringt Climate Criminals in Schwierigkeiten: stimmen sie diesen Anpassungsmassnahmen zu, akzeptieren sie die Tatsache des Mensch gemachten Klimawandels!
Es bleibt dabei: dieser Bundesratsentscheid hat sowohl resignative wie hoffnungsvolle Aspekte!