PilotInnen haben gemäss Auto-Anzeiger (früher Tages-Anzeiger) den Anspruch, jederzeit einen möglichst flughafennahen Parkplatz zur Verfügung zu haben – und drohen, es käme zu Verspätungen im Flugverkehr, wenn diese Forderung nicht erfüllt werde. Dass der Flugverkehr nicht nachhaltig ist und es auch nicht werden wird, ist längst bekannt. Dass sich dies selbst an solchen Details zeigt, war nicht unbedingt zu erwarten.
Einverstanden, ich bin weder Pilot noch arbeite ich in Kloten Zürich Flughafen. Aber wenn ich gelegentlich den Flughafen aufsuche, nehme ich entweder den Zug (=SBB – sogar mit eigenem Bahnhof Zürich Flughafen), ich nehme das Flughafentram Nummer 10 der Glattalbahn, einen der zahlreichen ZVV-Busse oder – wenn ich etwas Zeit habe – das Velo, so quasi gleichzeitig als Ausflug in die verkehrspolitische Steinzeit (vor allem durch Verkehrsbeton geprägte „Landschaft“).
Ich habe eigentlich den Eindruck, dass dies auch den PilotInnen zugemutet werden kann, genauso wie dies auch für die abreisenden oder ankommenden Flugpassagieren, deren VerabschiederInnen oder Empfangenden ohne Probleme möglich, und erst recht jenen, die am Flughafen nur einkaufen.
Im gleichen absurden Artikel steht auch, dass am Flughafen über das bereits übermässige Parkplatzangebot hinaus noch weitere Parkplätze erstellt werden sollen. Da wurde offenbar trotz allen zusätzlich geschaffenen Angebote wie Flughafenbahnhof und Flughafentram nicht verkehrspolitisch gedacht, sondern einmal mehr nur Infrastruktur gebaut. Es fehlen ganz banal die flankierenden Massnahmen, damit Reisende von und zum Flughafen wenigstens landseitig möglichst wenig menschen- und umweltbelastend unterwegs sind.
Immer wieder bestätigt der Auto-Anzeiger, früher Tages-Anzeiger, wie autolastig dieses Medium unterwegs ist. Sorry, dieses Thema der autofixierten PilotInnen ist schlicht keinen einzigen Buchstaben in irgend einem Medium wert. Wenn allenfalls zu Beginn der Umgewöhnungsphase nur noch jene PilotInnen mit dem Auto unterwegs sind, die vor dem ersten Zug am Bahnhof sein müssen, würde sich das „Problem“ kaum mehr stellen. Dafür nämlich, Herr Häne, für die Entwöhnung vom Auto sollten Sie die Zeichen Ihrer Geschichten verwenden.