Stromversorgung funktioniert auch ohne Atomkraftwerke

Atomenergie wird zum Beispiel vom Bundesrat oder vom Zürcher Regierungsrat als existenzieller Beitrag zur Stromversorgung bezeichnet. Wie sich am Beispiel der beiden Stromversorger ewz (Stadt Zürich) und EKZ (grosse Teile Kanton Zürich) zeigen lässt, ist dies eine weitere Propaganda-Lüge der Atomlobby.

zur Kampagne «Ja zum geordneten Atomausstieg»

Auf der Internet-Seite www.stromkennzeichnung.ch lässt sich mit wenig Aufwand feststellen, welche Stromqualitäten die Stromversorger an ihre KundInnen liefern.

Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich haben im Jahr 2011 38.2 Prozent des von den Strom-KundInnen verbrauchten Stroms aus Atomkraftwerken bezogen – im Jahr 2015 taucht Atomstrom (nach stromkennzeichnung.ch «Kernenergie») nicht mehr als Bestandteil des EKZ-Strommix auf. Das heisst: EKZ ist aus der Atomenergie ausgestiegen, offenbar ohne dass dies die im EKZ-Verwaltungsrat vertretenen Regierungsräte Markus Kägi (SVP) und Ernst Stocker (SVP) wissen. 12.7 Prozent des im Jahr 2015 an die EKZ-KundInnen gelieferten Stroms entfällt auf «nicht überprüfbare Energieträger» – voraussichtlich Graustrom aus dem europäischen Markt, nicht zwingend fossil- oder atomfreier Herkunft. Es braucht bei EKZ also nur noch kleine Anstrengungen, um vollständig auf Stromqualitäten aus erneuerbaren Energien umzustellen.

Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) weist im Lieferantenmix für das Jahr 2011 einen Atomstromanteil von 27.6 Prozent aus, im Jahr 2015 waren es nur noch 10.8 Prozent. Auch dieser bereits kleine Atomstrom-Anteil ist weiter reduzierbar.

In www.stromkennzeichnung.ch sind nach wie vor insbesondere kleine Stromversorger zu finden, die einen hohen Atomstromanteil ausweisen. In den Entscheidungsgremien dieser Versorger sitzen häufig SVP- und FDP-PolitikerInnen – weil diese an der Atomenergie festhalten wollen, verfolgen sie diese Strategie auch bei den Stromversorgern, bei denen sie in den massgeblichen Gremien sitzen. Die vorgebliche Abhängigkeit vom Atomstrom ist also bewusst herbeigeführt – wie die Beispiele von EKZ und ewz zeigen, lässt sich dies einfach verändern. Dazu reichen die durch die Atomausstiegsinitiative vorgegebenen Zeiträume bestens aus.

Für eine atom- und fossilfreie Stromversorgung: JA am 27. November 2016 zur Volksinitiative «Für den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie (Atomausstiegsinitiative)»!