Von Flopenhagen zu Cancún-Luftballons?

Vor der Weltklimakonferenz Kopenhagen 2009 waren die Erwartungen riesig – die Enttäuschung nach den schäbigen Ergebnissen umso grösser. Vor Cancún wurde tiefgestapelt – nach dem Abschluss dieser Klimakonferenz wirken die Reaktionen selbst von WWF und Greenpeace schon fast euphorisch. Nur: wenn man etwa in der TAZ die Hauptergebnisse von COP 16 nachliest: die Klimaschutz-Diplomatie – welche sich heute offenbar in erster Linie als Klimawandelfolgenanpassungs-Diplomatie versteht – hat vor allem warme Luft und einige wenige „schöne Worte“ produziert. Solange etwa der Zürcher Regierungsrat behauptet, die Energieplanung auf Kantonsebene sei auf Kurs, und damit die dringend erforderlichen Kurskorrekturen auch in der Schweiz noch nicht einmal in Ansätzen erkennbar sind, bleiben die Dokumente aus Cancún Luftballons. Was bleibt: die Zivilgesellschaft ist gefordert!

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Das Selbstbetrugs-Bähnli: Zukunft sieht anders aus!

Auf den Fahrplanwechsel des öffentlichen Verkehrs am 12. Dezember 2012 nimmt die Glattalbahn ihren Betrieb auf. Weil dieses Vorhaben ausschliesslich auf Gemeindeegoismen aufbaut, statt das „Mobilitäts“geschehen raum- und verkehrsplanerisch zu beeinflussen, ist diese Glattalbahn bestenfalls ein Alibi, hat aber nichts mit Nachhaltigkeit zu tun. Sowohl verkehrstechnisch wie finanzpolitisch handelt es sich um einen Mittelverteiler: die Haltestellen sind zu weit auseinander für die Feinerschliessung, aber auch zu nahe für die schnelle Groberschliessung, und weil man das Bahnsystem sehr aufwändig in die bestehende Infrastruktur einflechten musste, koste das Bähnli zwei- bis drei Mal zu viel! Alternativen hätte es gegeben – Voraussetzung wäre allerdings die dritte Stadterweiterung respektive Eingemeindung nach 1893 und 1934 gewesen.

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Machtgames statt Sachverstand

Auch wenn der Ausstiegsbeschluss 2000 in Deutschland viel zu wenig weit ging, hat er klare Verhältnisse geschaffen – SPD und Grüne haben den erforderlichen Energie-Hintergrund. Wie von den StromkonsumentInnen gewünscht, ist ein möglichst schneller Wechsel zu erneuerbaren Energien sicherzustellen. Dass eine bürgerliche Regierung diesen Beschluss ohne Sachverstand und ohne inhaltliche Begründung massiv verändert, und damit die Spielregeln einseitig zugunsten der grossen Energieversorgungsunternehmen abändert, lässt generell für die staatliche Energiepolitik wenig Hoffnung – auch für die Schweiz. „Machtgames statt Sachverstand“ weiterlesen