Platzbedarf und Sicherheitsüberlegungen erfordern nicht nur in Städten eine deutliche Verminderung der Fahrleistungen des MIEV, des motorisierten Autoverkehrs – der aktuelle übermässige Verbrauch der fossilen Treibstoffe Benzin und Diesel mit dem damit verbundenen unerwünschten Beitrag zum Mensch gemachten Klimawandel und die massiv übermässige Lärmbelästigung durch den Verkehr verstärken diesen Reduktionsauftrag. Ein Beitrag zur Erreichung dieser Ziele: weniger Strassenraum. Damit kann in Städten mehr Platz geschaffen werden für Fuss- und Veloverkehr – aber auch für den öffentlichen Verkehr, zum Beispiel in der Stadt Zürich für eine Tramverbindung über die Rosengartenstrasse/Hardbrücke.
Auch wenn dies bei vielen Autofahrenden, aber auch bei den Auto-Verkehrs-Verbänden und ihren LobbyistInnen in den Regierungen – in der Schweiz hauptsächlich VertreterInnen der Parteien SVP FDP CVP – noch nicht angekommen ist: um die Mobilität zu erhalten, muss der Verkehr vermindert werden (Udo J. Becker, Verkehrsökologe, Dresden). Das heisst: es ist alles daran zu setzen, insbesondere die Zwangsmobilität (z.B. zwischen Wohnort und Arbeits-, Ausbildungs-, Einkaufs- oder Freizeitort zu vermindern, damit genügend Raum bleibt für nicht anders bewältigbare Verkehre, z.B. die Liefer-, Service- und Transportfahrten des Gewerbes. Der verbleibende Verkehr ist möglichst mit Verkehrsträgern des Umweltverbundes abzuwickeln: zu Fuss, mit dem Velo/Fahrrad, mit dem öffentlichen Verkehr – unter anderem auch hier darum, um Fahrten des Gewerbes zur Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft zu ermöglichen. Oder anders: das Auto muss endlich vom Prestigeobjekt zum Fahrzeug für wesensgerechten Autoverkehr werden.
Diverse Untersuchungen zeigen, dass die Menge des motorisierten Individualverkehrs MIEF sehr direkt durch das Angebot an Strassenraum gesteuert werden kann. Dies heisst: wenn weniger Strassenverkehr, weniger MIEF (gewohnheitsmässig als MIV geschrieben) erforderlich ist, muss ganz einfach der Strassenraum vermindert werden! Die Teilsperrung der Hardbrücke in Zürich wegen Erneuerungsarbeiten hat, wie dies eine Publikation der Stadt Zürich, zitiert u.a. in einem Zeitungsartikel, genau dies einmal mehr bestätigt: die durch diese Teilsperrung reduzierte Autoverkehr an der Rosengartenstrasse ist nur zum Teil an anderen Limmatübergängen auf Stadtgebiet registriert worden. Das heisst: es erfolgen weniger Autofahrten auf Stadtgebiet!
Dies heisst wiederum: es hat auch auf der Rosengartenstrasse ausreichend Platz für die Einrichtung einer Tramverbindung – darum am 28. November 2010 in der Stadt Zürich 2 mal Ja zum Rosengartentram (Volksinitiative und Gegenvorschlag).
P.S. „Rosengarten-Tram“ heisst: es soll eine Tramverbindung erstellt werden zwischen Milchbuck und Albisriederplatz via Bucheggplatz und Escher-Wyss-Platz. Bei der Abstimmung geht es um Projektierungsarbeiten und flankierende Massnahmen zur Verminderung der aktuellen Verkehrsbelastung.
Es gibt keine guten Gründe gegen Initiative und Gegenvorschlag. Wer trotzdem nein sagt, muss begründen, warum mehr motorisierter Strassenverkehr in einer Stadt sinnvoll und zweckmässig sein soll.