Eine der Wissenschaftsdisziplinen beschäftigt sich damit, erdähnliche Planeten irgendwo im Weltall zu suchen. Das ist nicht blosse Science Fiction, sondern hat einerseits mit Sicherheitsüberlegungen zu tun (die alte Angst vor den irgendwo lebenden grünen Männchen, die die Erde bedrohen könnten), andererseits aber auch mit der Absicht eines Rettungsplaneten, falls es der im Anthropozän angekommene Mensch zu arg treibt auf seinem ersten und einzigen Heimplaneten. Das scheint allerdings gar nicht so einfach zu sein.
Derzeit ist der Nachparplanet Mars im Blickfeld einer interessierten Öffentlichkeit, nicht bloss dann, wenn wieder mal eine Sonde wie «Schiaparelli» der Europäischen Raumfahrtagentur Esa auf den Mars abstürzt, wegen eines Programmierfehlers wohlgemerkt.
Ein in der Zeitschrift derStandard kommentierter Artikel aus der Zeitschrift Scientific American macht allerdings wenig Hoffnung auf einen «Planeten B»: Unter anderem wegen der fehlenden Atmosphäre und dem ebenfalls fehlenden Magnetfeld wird derzeit davon ausgegangen, dass das Gehirn von marsbewohnenden Menschen auf Dauer geschädigt würde, Zitat: «…eine Bevölkerung, deren kognitiven Fähigkeiten langsam erodieren, ist sicher nicht das, was man sich unter einer zukünftigen Marskolonie vorstellen will.»
Im Artikel wird stattdessen der Saturnmond Titan empfohlen – weil etwa das Saturnmagnetfeld und die dichte Titan-Atmosphäre das hochenergetische Partikelbombardement reduzieren könnten. Minus 180 Grad Celsius, Methan und Ethan in rauhen Mengen, Wassereis unter dem Boden: Das wären ideale Voraussetzungen für genügend Energie und eine Sauerstoffproduktion. Allerdings: Die Nasa-Sonde Cassini war sieben Jahre unterwegs – das wäre somit nicht geeignet für die Translokation der gesamten Erdbevölkerung zu Titan.
Die Autoren des Artikels haben nur eine Schlussfolgerung: Derzeit gibt es nur den Planeten A – wir müssen unsere Probleme hier auf der Erde lösen!
Zum Beispiel Klimaschutz: Was tun? – Was tun!