Die Welt lebt auf Pump – am 25. September 2009 war beispielsweise bereits aufgebraucht, was der Menschheit im Jahr 2009 an Ressourcen zur Verfügung stand. Die Menschheit konsumiert im Mittel 37 Prozent mehr, als ihr zur Verfügung steht. Wenn der Schuldnerstatus von Staaten wie Griechenland zu „Ramsch“ wird, ist dies ein deutliches Warnzeichen dafür, dass die derzeitige Wirtschaftsweise der Menschheit alles andere als nachhaltig ist.
Statt von den Zinsen zu leben, zehrt die Schweiz vom Kapital zukünftiger Generationen und anderer Länder. Dieses Zitat des Nachhaltigkeitsmonitoring MONET des Bundes ist zwar ausdrücklich auf die Nachhaltigkeit, also die Summe des Zusammenwirkens von ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Aspekten des Verhaltens der SchweizerInnen ausgerichtet. Aber diese Aussage lässt sich generalisieren – das Beispiel Griechenland zeigt, dass diese Aussage auch für Teilaspekte wie die Volkswirtschaft eines Staates gilt. Nachhaltigkeit entspricht dem Prinzip einer Kette: das schwächste Ketten-Glied bestimmt die Belastbarkeit des Gesamtsystems. In diversen Ratings, sowohl unter ökologischen wie ökonomischen Aspekten, aber auch als Nachhaltigkeitsbeurteilung fällt Griechenland schon lange ab.
Auch wenn sich sowohl Wirtschaft wie Gesellschaft in ihrer Analyse über die Nicht-Nachhaltigkeit einig sind, wird das Prinzip Hoffnung massiv überbeansprucht. Die Welt handelt nach dem Drei-Affen-Prinzip: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen – bis es spät, sehr spät, wahrscheinlich viel zu spät ist.
Die derzeitigen Diskussionen über die „Ramsch“-Volkswirtschaft Griechenland müssen als das wahrgenommen werden, was sie sind: ein Alarmzeichen, ein dringender Warnhinweis wegen des nicht-nachhaltigen Lebensstils. Dieser Warnhinweis hat auch eine starke persönliche Komponente: LOHAS sind out, den LOVOS – Lifestyle of Voluntary Simplicity, freiwillige Einfachheit – gehört die Zukunft!